Erhöhung der Effektivhonorare

28. November 2017  

Im September haben sich Gewerkschaften und MDR darauf geeinigt, dass die „Effektiv-Honorare“ der Freien nach den Tarifverhandlungen genauso steigen wie die Gehälter der Festangestellten (die Dynamisierung der Honorare). „Effektiv-Honorare“ sind die Honorare, die über den Mindest-Honoraren liegen.

Inzwischen ist auch geklärt, wie die Schiedsstelle besetzt ist. In der Schiedsstelle sind die Gewerkschaften vertreten durch Ralf Leifer (DJV), Michael Kopp (verdi), Rüdiger Trojok (verdi) und Theo M. Lies (DJV).

Die Schiedsstelle soll strittige Fragen klären – und davon gibt es viele. Denn die Regelung ist kompliziert und unlogisch – ein Kompromiss, den die Gewerkschaften zähneknirschend akzeptiert haben.

Unser Plan war ursprünglich, dass alle Honorare von arbeitnehmerähnlichen Freien nach den Tarifverhandlungen automatisch steigen – wie bei den Festangestellten. Bisher haben die Gewerkschaften bei den Tarif-Verhandlungen lediglich erreicht, dass Freie Einmalzahlungen bekommen, wodurch die Honorare der Freien nicht im gleichen Maß wie die Gehälter der Festen – also nicht „nachhaltig“ – gestiegen sind. „Arbeitnehmerähnlich“ sind alle Freien, die im Jahr mehr als 72 Tage arbeiten und weniger als 76.000 Euro verdienen.

Der MDR wollte aber, dass nur häufig gezahlte „Effektivhonorare“ steigen. Konkret: nur das Honorar, das in den letzten 12 Monaten 12 mal für die gleiche Tätigkeit in gleicher Höhe von der gleichen Kostenstelle gezahlt wurde. Das muss nun bei jedem freien Mitarbeiter überprüft werden! Die Details könnt ihr in der Zusage des MDR zur Dynamisierung der Honorare (LINK) nachlesen.

Die Regelung benachteiligt Freie, die flexibel einsetzbar sind und viele unterschiedliche Tätigkeiten ausüben. Sie laufen Gefahr, dass sie nicht für jede ausgeübte Tätigkeit ihre Honorare steigen.

Das benachteiligt beispielweise die Kollegen beim Hörfunk, die Projekthonorare bekommen, denn für jedes Projekt wird das Honorar ausgehandelt und fällt je nach Umfang der zu erbringenden Leistungen unterschiedlich aus.

Die Schiedsstelle soll nun strittige Fälle lösen helfen. Sie ist über die Emailadresse schiedsstelle-dynamisierung@mdr.de zu erreichen.

Außerdem diskutieren die Gewerkschaften weiter mit dem MDR über die Probleme – und zwar am 04.12.2017 Die Regelung kann nach zwei Jahren evaluiert werden. Dann diskutieren Gewerkschaften und MDR noch mal über die Regelung.

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