Die Umfrageergebnisse sind da!

6. September 2021  

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

vielen Dank für eure Teilnahme an der Umfrage zu Honoraren und Tätigkeiten im Juni/Juli. Die Resonanz war überwältigend! Insgesamt haben sich 583 freie Mitarbeitende beteiligt und 1.061 Tätigkeiten eingetragen. Dabei sind uns einige Punkte besonders ins Auge gefallen. Hier sind die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage zusammengefasst:

Zu Beginn ein paar interessante Fakten: Von den Teilnehmenden gaben 39 (6,7%) an, schon seit der Gründung des MDR im Jahr 1992 dabei zu sein. Als neueste „Mitglieder“ bei uns in der Anstalt haben sich der Umfrage zufolge für das Jahr 2021 bisher 9 Teilnehmende (1,5%) zu erkennen gegeben.

Programmgestaltend und/oder nicht

Knapp die Hälfte ist programmgestaltend tätig, ein gutes Viertel nicht programmgestaltend. Der Rest geht Tätigkeiten in beiden Bereichen in verschiedener Gewichtung nach.

Von den freien Mitarbeitenden, die sich an der Umfrage beteiligt haben, arbeiten die meisten ausschließlich für den MDR (71,2%), gut die Hälfte (53,7%) in mehreren Tätigkeiten. Als häufigste wird bei den programmgestaltenden Tätigkeiten der/die Redaktionelle Mitarbeiter/in genannt (314), bei den nicht programmgestaltenden ist es die Redaktionsassistenz (105).

Trotz des Fakts, dass sie ausschließlich oder überwiegend programmgestaltend sind, gab der weitaus größte Teil der Freien an, auf Lohnsteuerkarte (67,1%) sowie SV-pflichtig (72,4%) und in Schichten (71,1%) zu arbeiten.

Honorare – Große Schwankungen bei Werksleistungen

Beim Thema Honorare lagen 80 Prozent zwischen 151,60 €  und 309,94 €, mit einem mittleren Honorar von 218 €. Statistische Ausreißer gibt es nach oben, vor allem bei Autoren und Realisatoren mit großen Leistungseinheiten, nach unten sind es vor allem Zusatzleistungen, die niedriger honoriert werden. Insgesamt sind es vor allem die Werksleistungen, die aufgrund der andersartigen Honorierung vom Mittel abweichen.

Die beiden folgenden Diagramme zeigen die Verteilung der Honorare nach Gewerken bei der jeweils häufigsten programmgestaltenden und nicht programmgestaltenden Tätigkeit.

Honorare – Große Schwankungen bei Werksleistungen

Bei der Betrachtung der Tätigkeits- und Honorarangaben fällt eine Sache sofort deutlich auf: Unter den Werksleistungen – also den Abrechnungen pro Beitrag/Bild/Clip etc. im Gegensatz zur Abrechnung pro Schicht – gab es eine hohe „Fehlerquote“. Die Honorare waren im Schnitt nur zu rund einem Viertel tarifvertragskonform, das heißt die Angaben entsprachen nur zu einem Viertel den Tätigkeiten und Leistungseinheiten, die im Tarifvertrag festgelegt sind.

Auffällig war auch, dass zahlreiche Tätigkeiten als „crossmedial“ gekennzeichnet wurden, obwohl es die Tätigkeiten im crossmedialen Honorarkatalog (noch) nicht gibt, d.h. obwohl diese Tätigkeiten noch gar nicht tarifiert sind.

Alle von den freien Mitarbeitenden angegebenen Honorare, aufgeschlüsselt nach Tätigkeiten, findet ihr hier:

Lücken bei der Altersvorsorge

Eine weitere überraschende Zahl tauchte beim Thema Altersvorsorge auf. Dort gab mehr als ein Drittel an, Mitglied der Pensionskasse Rundfunk zu sein, während ein Fünftel dem Presseversorgungswerk angehört. Aber nahezu die Hälfte der befragten freien Mitarbeitenden gab an, keine betriebliche Altersvorsorge zu haben. Dafür sind sicher mehrere Gründe ausschlaggebend. Falls ihr euch noch nicht ausreichend zu dem Thema informiert fühlt, gibt es hier eine Übersicht zur Altersvorsorge beim mdr. Bei Fragen könnt ihr euch auch jederzeit an uns wenden.

Dynamisierung – was ist das?

Große Unsicherheiten gibt es offenbar auch beim Thema Dynamisierung von Honoraren. Dort wurde für ein Drittel der Tätigkeiten (33,9%) angegeben, nicht zu wissen, ob das Honorar dynamisiert werde. Mit Dynamisierung ist die Erhöhung der Effektivhonorare, also der tatsächlich gezahlten Honorare, entsprechend der Vereinbarungen im „Tarifvertrag für freie Mitarbeiterinnen im MDR“ (Abschnitt 12)gemeint. Zusätzlich gaben die Teilnehmenden für knapp ein Fünftel der Tätigkeiten an, dass das Honorar nicht dynamisiert werde.

Zwar wurde nur für knapp die Hälfte der Tätigkeiten (46,5%) angegeben, dass das Honorar dynamisiert werde, dafür aber für die reichliche Hälfte (50,4%) die Frage nach sonstigen Honorarerhöhungen mit Ja beantwortet. An dieser Stelle ist zu vermuten, dass die Dynamisierung von Effektivhonoraren und sonstige Honorarerhöhungen oft vermischt werden. Allgemein sind Honorarerhöhungen seit Bestehen der Dynamisierung eher selten.

Immerhin für 13,7% der Tätigkeiten wurde angegeben, dass das Honorar noch nie erhöht oder dynamisiert wurden.

Wenn ihr mehr zu den Ergebnissen der Umfrage, z.B. zum Bestandsschutz oder zum Erreichen der Obergrenze der Schutzbedürftigkeit wissen wollte, findet ihr diese hier in Tabellenform:

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Die Umfrage zu Tätigkeiten und Honoraren wurde vom 21. Juni 2021 bis 16. Juli 2021 unter den freien Mitarbeitenden des MDR durchgeführt. Plattform war die Internetseite der MDR-Freienräte www.mdr-freie.de, wo sich jede/r freie Mitarbeitende eintragen konnte. Die Umfrageergebnisse sind statistisch nicht repräsentativ für die freie Belegschaft des MDR.