Freienvertretung an Kandidat*innenauswahl für die neue Intendantin/den neuen Intendanten beteiligt

3. März 2023  

Der MDR sucht eine neue Intendantin/einen neuen Intendanten. Vorschlagsrecht hat nach dem Staatsvertrag des MDR der Verwaltungsrat. Dazu hatte dieser Ende November 2022 die Position ausgeschrieben und nach den positiven Erfahrungen bei der Auswahl des Funkhausdirektors in Magdeburg auch die Mitarbeitendenvertretungen in den Auswahlprozess für die neue Intendantin/den neuen Intendanten eingeladen. Der MDR-Gesamtfreienrat hat die Einladung angenommen, weil er darin ein weiteres Zeichen einer wachsenden Transparenz im Unternehmen gesehen hat.


Das Auswahlverfahren selbst hat unsere Erwartungen enttäuscht: Zum einen war da die extreme Verschwiegenheitspflicht, welcher die Beteiligten unterliegen. Nicht einmal im eigenen Gremium (welches auch der Vertraulichkeit unterliegt) durften sich die Vertretenden austauschen und beraten. Der Gesamtpersonalrat hatte aus diesem Grund seine Teilnahme zurückgezogen.


Zum anderen haben wir gegenüber der Vorsitzenden des MDR-Verwaltungsrates, Birgit Diezel, unser Befremden darüber ausgedrückt, dass von den geeigneten Kandidatinnen lediglich ein Drittel (3 von 10) persönlich eingeladen wurden, um sich vorzustellen. In ihrem Antwortschreiben betont Frau Diezel, dass in der aktuellen Form die Möglichkeit, Dritte zu beteiligen, bereits weitgehend ausgeschöpft sei. “Dabei war uns die Einbeziehung von Beschäftigten wichtig, die Verantwortung für dieses Verfahren und das dabei gefundene Ergebnis liegen jedoch allein beim Verwaltungsrat”, so die Vorsitzende des MDR-Verwaltungsrats. Warum nur drei Bewerberinnen zum Gespräch geladen wurden, bleibt offen. Das Angebot, mit dem Verwaltungsrat ins Gespräch zu kommen, nimmt der Gesamtfreienrat gerne an.


Mit der Geschäftsleitung werden wir nach den positiven Erfahrung bei der Direktorenwahl in Magdeburg darüber sprechen, wie die Mitwirkung an den Auswahlverfahren weiter ausgebaut und festgeschrieben werden kann. Unser Wunsch ist es, auch zukünftig an der Auswahl und der Besetzung von Direktor*innen und weiteren Führungspositionen einbezogen zu werden.